An die neuen Schreiberlinge dieser Generation (A. A. Ulrich)

Aus AndreasAlexanderUlrich
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Ja, es stimmt, ich spiele gerne mit der deutschen Sprache, so wie es mir beliebt, denn ich liebe sie. Sie ist zwar eine der schwersten Sprachen dieser Welt, doch ich spiele mit ihr wie ein Pianist auf seinem Piano. Worte und Schriften sind gewaltig, um die Menschen zu beinflussen, zu verändern und oftmals leider auch zu beherrschen. Ein einziger Satz kann wie eine Brechstange wirken, um selbst den härtesten Menschen zu brechen. Nur die Schrift ist unendlich in ihrer Lebensspanne, wohingegen das gesprochene Wort nur Schall und Rauch ist. Es verfliegt, jede Predigt verfliegt, wenn sie nicht zuvor schriftlich verfasst und damit gesichert wurde. Schreibe stets richtig und wahrheitsgemäß, dann werden die Menschen dich respektieren - egal in welcher Form, ob mit Liebe oder auch leider oftmals mit Hass. Schreibe stets so, wie du auch denken und sprechen würdest. Du musst in der Lage sein, deine eigene Seele zu Papier zu bringen, damit deine Leser dich verstehen lernen, damit sie mit dir fühlen können. Jeder lange Satz ohne Kommata ist wie ein Schlüssel ohne Bart - neue Rechtschreibung hin oder her. Eines was die deutschen Sprachgelehrten dieser Reform nicht begriffen haben, ist, dass der Volksmund regiert und nicht die Gelehrten. Sicherlich ist einiges dadurch einfacher zum Erlernen der deutschen Rechtschreibung geworden, besonders für die Schüler und Studenten, doch das verfälscht schriftlich die deutsche Sprache. Ich habe besonders in den letzten zwölf Jahren mehr als eintausend Texte und noch weit mehr als eintausend Aphorismen und Zitate verfasst. Und dennoch musste ich immer dazulernen. Wenn ich eines Tages nicht mehr sein werde, dann hinterlasse ich weit mehr als zehntausend Schriften. Und dafür habe ich nicht einmal einen einzigen Cent verlangt. Also merke dir: "Schreibe stets so, wie du dich auch fühlst, denn die Berufung zum Schreiber ist die älteste Berufung in der gesamten Geschichte der Menschheit."