- Die Universallehre - (A. A. Ulrich)

Aus AndreasAlexanderUlrich
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Als ich vor zwölf Jahren vom kreativen ins literarische Schreiben übergegangen bin, da hatte ich mir fest vorgenommen, mich in die Herzen der Menschen einzuschreiben. Dies ist mir in vielerlei Hinsicht gelungen. Denn wenn ich auf mein bisheriges, sehr langes und noch nicht beendetes Selbststudium zurückblicke, dann sehe ich in mir einen Menschen, der in zwei Universen lebt. Einerseits den freundlichen Andreas Ulrich, der immer gerne seine Scherze macht, mit dem man lachen und sogar Pferde stehlen kann. Halt ein relativ normal Typ, der von vielen Menschen in seinem persönlichen Umfeld gemocht wird. Bis dahin, alles schön und gut. Andererseits gibt es da noch den Schriftsteller, den Andreas Alexander Ulrich. Zielstrebig, ein Werk zu erreichen, das wesentlich älter werden soll, als er selbst. Und es ist wahr. Ich möchte irgendwann den Menschen ein Werk hinterlassen, wofür ich nie auch nur einen einzigen Cent verlangt habe. Etwas Gutes. Ein Mann sollte etwas hinterlassen, wenn er irgendwann gehen muss.

Als ich im Jahre 1996 die Schule verließ, war mir nicht genau bewusst, wohin mich mein Weg führen wird, geschweige denn, wer ich wirklich bin. Dass ich je ein Schriftsteller werde, der Menschen bewegen oder fesseln kann, war mir damals noch nicht klar. Und so begann mein wirkliches Leben, ein bewegtes und sehr lehrreiches Leben. Ich feierte Partys bis zum Abwinken, trank Alkohol bis zum Umkippen und rauchte bis zum Ersticken. Letzteres ist noch heute mein wirkliches Problem. Aber was soll es, denn man(n) lebt ja nur einmal. Heute bin ich 35 Jahre alt, habe mehr als die Hälfte meines Daseins rum und sehe die Welt mit ganz anderen Augen. Und weil ich die diese mit anderen Augen sehe, schreibe ich darüber, weil ich darüber schreiben muss. Warum muss ein Gepard sprinten? Weil es in seiner Natur liegt. So ist es auch mit dem Schreiben. Ich glaube, ich liebe das Schreiben mehr als alles andere. Und das für einen Menschen, der in der Schule in Deutsch grottenschlecht war. Aber ich habe auch allgemein eine Leidenschaft für andere Künste und Wissenschaften entwickelt. Warum das so ist, weiß ich auch nicht genau. Dieses gewaltige Potenzial wächst jedoch von Tag zu Tag, sodass ich manchmal garnicht mehr in der Lage bin, dieses zu kontrollieren. Das kann einen auch ab und an in den ungewollten Wahnsinn treiben, was eine echte Belastungsprobe darstellt. Immer nur denken, denken und nochmal denken. Alles hinterfragen und alles lernen. Ein Wissensdurst jagt den nächsten. Ein ewiger und süchtiger Kreislauf bis an das Ende eines Lebens.

Mein Motto lautet:

“Lieber weiß ich vielen Sachen ein wenig, als von einer Sache zuviel!”


Wenn ich so an den Linkshänder Leonardo da Vinci denke, den ich schon immer zutiefst bewundert und verehrt habe, dann glaube ich, dass er nie wirklich in Frieden mit sich selbst war, weil er immer nur erschaffen und nicht wirklich gelebt hat. Da Vinci suchte stets für sich und seine Arbeit die Einsamkeit auf, in der er sich am wohlsten fühlte. Ein von Gott begnadeter Schöpfer, der sein ganzes Leben lang in finanzieller Armut und doch im geistigen Reichtum lebte. Letzteres hat den größten Universalgelehrten aller Zeiten durchaus bis zu seinem Tode mit Leben erfüllt. Wer das nicht zu verstehen vermag, der ist ein Narr!

Leonardo sagte einst:

“Der Maler muss einsam sein und nachdenken über das, was er sieht, und mit sich selbst Zwiesprache halten, indem er die vorzüglichsten Teile aller Dinge, die er erblickt, auswählt; er soll sich verhalten gleich einem Spiegel, der sich in alle Farben verwandelt, welche die ihm gegenübergestellten Dinge aufweisen. Und wenn er so tut, wird er wie eine zweite Natur sein.”